Der evangelische Religionsunterricht ist der Ort in der Schule, neben der Familie und der eigenen Religionsgemeinschaft, sich während der gesamten Schullaufbahn in religiösen Fragestellungen zu orientieren. Ziel ist die Ausbildung einer eigenen religiösen Identität.
Die religiöse Bildung, mit Herz, Hand und Mund, geschieht immer wieder neu, alters- und entwicklungsgerecht, aus unterschiedlicher Perspektive. So wird thematisiert, was den Menschen vor Gott ausmacht.
Der Unterricht eröffnet die Chance, eigene, den Menschen schon immer angehende Fragestellungen im Kontext von Religion und Wirklichkeit auszusprechen. Antworten der Religionen gilt es für sich kennen zu lernen. Ziel ist es, dialogfähig zu werden mit anderen Menschen, deren je eigenen Religionen, ihren verbindenden und kontroversen Positionen angesichts der Probleme im gesellschaftlichen Zusammenleben und der Bewältigung globaler Fragen (Klimakatastrophe). Neben dem Unterricht spielen auch Lernorte außerhalb der Schule eine wichtige Rolle: Der Besuch im Bibeldorf Rietberg, wie auch der muslimischen und hinduistischen Gemeinde im Rahmen der Reli-Rallye werden gemeinsam mit der Fachschaft katholische Religion organisiert, wie auch die spirituelle Begleitung des Schullebens zu Beginn und auch am Ende im Abiturgottesdienst.
Im Mittelpunkt der Unterstufe steht die Orientierung in der eigenen Religion. In der Mittelstufe fokussiert sich die Persönlichkeitsentwicklung in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Bild des Menschen und der Welt und spricht Grundfragen des Lebens aus. Es geht um Werte, die uns tragen. Welche Position nehme ich ein aus
meinem Glauben heraus in persönlichen (z.B. Sterben und Tod) oder gesellschaftlichen Themenstellungen (Frieden, Gerechtigkeit, Klimawandel)? Welchen Anforderungen aus Bibel, Tradition und kirchlichem Leben begegnen wir?
In der Oberstufe werden die Kenntnisse der Sek.I vertieft. Methodisch und fachlich wird erworbenes Wissen erweitert. Wissenschaftliche Arbeitsweisen werden auch verstärkt mit digitalem Werkzeug (IPads) und entsprechenden Möglichkeiten (z.B. Recherche, Präsentation, Textverarbeitung) antrainiert und damit auch auf ein Studium vorbereitet.