Deutsche Schülerakademie 2017 in Urspring

Die Deutsche Schülerakademie (kurz DSA) wurde 1988 gegründet und ist ein außerschulisches Programm des Zentrums Bildung & Begabung. 16 Tage lang besuchen die SchülerInnen eine der zehn möglichen Akademien. Hierbei haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit in circa 50 Stunden das gewählte Kursthema zu behandeln. Am Ende der Akademie muss eine Dokumentation erfolgen, die kursintern ungefähr 20-25 Seiten umfasst.

Als ich im Januar die Bewerbung abgeschickt habe, begann das Warten auf die Zusage im April, die dann tatsächlich kam. Ich habe mich so sehr gefreut als der dicke Briefumschlag auf meinem Schreibtisch lag und dass ich sogar meinen Erstwahlkurs („Was ist Angst?- von Phobikern, Neurotikern und Demagogen“) besuchen konnte.

Weitere mögliche Kurse waren: Unscharfe Mathematik, Katalytische Prozesse, 100% Erneuerbare Energie, Auferstanden aus Ruinen?, A Whole New Church – Martin Luther.

Danach begann das Warten auf den 3. August und die Durcharbeitung des Readers, den alle Kursteilnehmer des Kurses lesen mussten.

Am ersten Abend (Donnerstag, 3. August) bin ich um 18 Uhr in Urspring, in Baden-Württemberg, angekommen. Die Umgebung war mit SchülerInnen gefüllt, die sich alle neugierig umschauten und neue Freunde finden wollten. Die angebotene Ralley half allen einen ersten Eindruck vom Gelände zu bekommen. Zur Orientierung gab es Namensschilder und verschiedene Kursfarben, die auf dem Namensschild zu sehen waren.

In den darauffolgenden 16 Tagen lief der Tag mehr oder weniger gleich ab. Zuerst gab es Frühstück (7.30 Uhr – 8:20 Uhr) und Plenum (8.30 Uhr – 9 Uhr). Beim Plenum wurden die wichtigen Informationen zum Tag besprochen und die KüAs vorgestellt. KüAs heißen eigentlich kursübergreifende Angebote und werden nicht von den KursleiterInnen angeboten, sondern von den TeilnehmerInnen. Das hieß, jeden Tag gab es eine Vielzahl von verschiedenen KüAs. Beispiele waren: Kunst KüA, Badminton KüA, Impro KüA oder Sprachen-lernen KüA. Danach waren zwei Kurseinheiten (von 9 Uhr – 10:30 Uhr und von 10:30 Uhr – 12:30 Uhr) angesetzt. Dazwischen hatte man die Möglichkeit einer kleinen Frühstückspause von 15 Minuten, die am Ende der Akademie genutzt wurde um den Koffeinpegel beständig zu halten. Nach dem Mittagessen (12.45 Uhr – 13:30 Uhr) hatte man theoretisch bis zur Kaffeepause mit Kuchenverzehr (16 Uhr – 16:30 Uhr) freie Zeit. Jedoch wurde hier auch der Chor angeboten, an dem ich teilgenommen habe. Ich muss dazu sagen, dass ich noch nie in einem Chor gesungen habe und erst einmal nervös war, ob ich dem Niveau entspreche. Doch ich bin bis zum Ende geblieben und die Aufführung am Donnerstag, (17. August) in der naheliegenden Kirche der Urspringschule, hat sehr viel Spaß gemacht und es hat sich gelohnt die 1,5 Stunden am Tag zu singen und somit seine freie Zeit zu „opfern“. Nach dem Kaffee und Kuchenverzehr begann die dritte Kurseinheit (16:30 Uhr – 18:30 Uhr). Daraufhin folgte das Abendessen (18:45 Uhr – 19:30 Uhr) und die Freizeit, die mit dem folgenden Frühstück endete.

Meistens bin ich nie vor 23 Uhr ins Bett gegangen, da es immer irgendein Ereignis gab, dass das frühere Einschlafen verhinderte, beispielsweise die Abende am Lagerfeuer mit Gitarre und Stockbrot. Am zweiten Samstag wurde ein Volleyballtunier veranstaltet und jeder, der nicht Volleyball spielen wollte oder konnte, wurde zum Cheerleader. Aber auch das war witzig und die Cheerleader hatten eine genauso große Rolle, wie die Volleyballspieler. Es gab auch noch eine Auszeichnung für das beste Cheerleading-Team und diesen Preis hat mein Kurs gewonnen. Die im Anschluss folgende Party ließ die Trauer der Verlierer des Tuniers verschwinden und brachte gute Laune hervor.

Um nicht nur in der Akademie zu bleiben, sondern auch um die fernere Umgebung zu sehen, gab es eine Exkursion. Zur Wahl stand eine Radtour, Wandern, Kanu fahren, eine Fahrt nach Stuttgart, Tübingen oder Sigmaringen.

Damit alle Kurse auch mit einem erweiterten Horizont die Akademie verlassen können, wurde am Samstag eine Rotation durchgeführt. Hierbei erklärten die TeilnehmerInnen des einen Kurses den TeilnehmerInnen des anderen Kurses ihre Kursthematik in Form einer Präsentation oder Referates.

Die Dokumentation am Ende der Akademie war schon ziemlich anstrengend und nervenaufreibend. Für die Dokumentation muss man sich ein anderes Referatsthema aussuchen, erarbeiten und aufschreiben, alles auf hohem wissenschaftlichen Niveau. Wir alle mussten mehrere Entwürfe unserer Dokumentation abgeben und korrigieren.

Das hat am Ende schon frustriert. Aber wir alle waren sehr stolz, als wir endlich den ersehnten Satz hörten, dass wir unsere Dokumentation beendet hätten.

Am Ende der Akademie gab es noch einen bunten Abend, an dem alle Kurse sich abschließend vorstellen und eine Zusammenfassung ihres Kurses als Theaterstück darstellen sollten. Alle Kurse waren mehr oder weniger kreativ und auch die LeiterInnen haben ein Fazit gezogen.

Als wir am Samstag (19. August) das letzte Mal in unserem Kursraum zusammengekommen waren und unsere Leiterinnen uns die Teilnehmerurkunden überreichten, flossen die ersten Tränen. Diese waren aber nicht die letzten, denn das große Verabschieden wurde erst bei der Schlüsselabgabe vollzogen. Am Ende blieb kein Auge trocken und jeder weinte.

Insgesamt kann ich sagen, dass es eine unvergessliche Zeit ist und bleibt. Ich bin so unendlich dankbar, dass ich die Chance hatte, die DSA zu besuchen und so viele tolle und witzige Leute kennen zu lernen. Ich habe viel über Angst gelernt und dass Schlaf überbewertet wird. Ich empfehle jedem die Chance zu nutzen, falls man die Möglichkeit des DSA Besuchs hat. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Pia, Q2

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